beate-Weihnachtsgeschichte-web
(Hamburger Abendblatt, Foto: Lemke)


So spannend war Dickens selten

... Beate Gerlach ließ Stimmlagen und Stimmungen, Gefühle und Erzählmomente lebendig werden. Mit weit ausholender Gestik und unerschrockener Mimik untermauerte sie die Geschichte um den Geizkragen Scrooge, der in der Nacht auf Weihnachten von mehreren Geistern heimgesucht wird.
Zornig, verbissen, mit tiefer Stimme läßt Gerlach den verbitterten Scrooge übers Podium poltern und gallenbitter seine Haßtiraden auf alles Fröhliche ausblähen. Sie legt das nahezu ungeschminkte Gesicht in Falten, rollt mit den Augen, lacht ironisch-böse.
Schlotternd und wimmernd folgt Scrooge den Geistern, unter ihnen sein toter Kompagnon Marley, den Gerlach wehklagend darstellt. Sie faucht, flüstert, wispert, legt der kleinen Schwester Scrooges zart-kindliche Freude in die Stimme und langt bei "dem Weib" voll ins ordinäre Fach.
Die Geister haben derweil Scrooge bekehrt. Mit zittriger Stimme kommentiert er seine Schandtaten. Überschwenglich darf er seine Bekehrung feiern. ...”